Augrund des weichen Untergrund wird in unserem Baugebiet Pfahlgründung empfohlen. Es gibt allerdings auch Stimmen, die anderer Meinung sind. Den Mut auf die Pfähle zu verzichten hatte noch keiner - wir fangen damit auch nicht an :-) Wie schon an anderer Stelle geschrieben, sagte man uns beim Kauf des Bauplatzes, man müsste mit Mehrkosten von 15.000 € rechnen. Bei den meisten Nachbarn kommt dies auch in etwa hin - bei uns leider nicht :-( Heinz von Heiden lässt sich hier auf nichts ein, die Fundamente (Trägerroste) verursachen alleine schon 12.000 € Mehrkosten. Anfangs waren 16 Pfähle geplant, zum Schluss waren es doch 24 Stück. Da zur Erstellung der 60cm hohen Fundamente > 300qm Erde abgefahren musste, stiegen auch die Kosten für den Erdbauer. In Summe kommen wir für die Pfahlgründung auf Kosten von ca. 35.000 €.

:-(

Es gibt verschiedene Arten der Pfahlgründung. Zunächst beschäftigten wir uns mit der sogenannten Brunnengründung (Betonpfeiler). Die Firma KS-Spezialtiefbau hatte bis Anfang des Jahres fast alle Pfahlgründungen im Baugebiet "Am Schlossgarten" durchgeführt. Die Firma KS-Spezialtiefbau arbeitet mit Pfählen von 1m Durchmesser, wodurch die Anzahl der Pfähle oft deutlich reduziert werden kann. Leider nicht bei HvH - hier lies sich der Statiker auf nichts ein.

Vorteile Brunnengründung:

• geringe Einrichtungskosten 

• ggf. weniger Pfähle notwendig, falls 1m Durchmesser
• preiswert bei geringer Anzahl Pfähle

Nachteile Brunnengründung:

• sehr aufwendig, dauert in der Regel mehrere Tage
• ausgehobene, meist schlechte Erde, muss entsorgt werden
• teuer bei hoher Anzahl von Pfählen 

Zu einem späteren Zeitpunkt beschäftigten wir uns mit einer zweiten Variante "Rammen duktiler Gusspfähle". Zunächst erschien diese Variante erheblich teurer als die Brunnengründung. Mit steigender Anzahl der Pfähle wurde diese Variante zunehmend interessanter!! Dem unermüdlichen Einsatz des Bauleiters der Fa. Motz war es zu verdanken, dass er sowohl uns als Bauherren, als auch HvH von dieser Methode überzeugte.

Rammen duktiler Gusspfähle
Mittels Hydraulikbagger und Schnellschlaghammer werden duktile Gussrohre in den Boden eingerammt. Das Anfängerrohr ist am unteren Ende mit einem Pfahlschuh versehen, der je nach Herstellungsart und verwendetem Gussrohr einen Durchmesser von 118 mm bis 250 mm aufweist. Nach dem Anfängerrohr wird jedes weitere Rohr in die Muffe des abgerammten Rohres eingesetzt und der Pfahl in Abhängigkeit des Eindringwiderstandes bis auf die endgültige Tiefe hergestellt.

Mantelverpresste Pfähle
Hierbei wird am unteren Ende des Anfängerrohres ein Keil ausgeschnitten und gleichzeitig Pfahlschuhe mit
200 mm bzw. 250 mm Durchmesser eingesetzt. Während des Einrammens wird über den Pfahlkopf ein Betonmörtel eingepresst der durch den ausgeschnittenen Keil am Fuss des Anfängerrohres austritt und im Rammschatten des vergrößerten Pfahlschuhes eine kontinuierliche Betonumhüllung des Gussrohres erzeugt.

Vorteile duktiler Gusspfähle:

• Erstellung in sehr kurzer Zeit (bei uns: 9 Uhr -16 Uhr)
• kein Erdaushub, daher auch keine Entsorgung
• preiswerter bei hoher Anzahl Pfähle

Nachteile duktiler Gusspfähle :

• hohe Rüstkosten > 4000 € (Firma aus Illertissen bei Ulm)
• teuer bei niedriger Anzahl Pfählen

Einen Erdbauer zu finden war gar nicht so einfach. Die meisten Erdbauer hatten erst gar keine Zeit. Einige hatten zwar Zeit, waren aber nicht bereit ein Angebot abzugeben :-( 

Schon beeindruckend wie professionell das Ganze ablief. Morgens um 9 Uhr angekommen, Baucontainer aufgestellt, erste Pfähle gerammt und um 16 Uhr ist alles fertig :-) Jeder Pfahl ist in der Lage 50 t Gewicht zu tragen.